Dennewitzstraße 36-38, Berlin
Städtebauliches Gutachten, 2012, 3. Rang
Vorgeschlagen wird eine offene, städtische Parkrandbebauung, die zwischen Straße und Park vermittelt und als prägnante Figur die verspringende Parkkante baulich fasst. Der Baukörper bildet den Übergang zwischen den U-förmigen Bebauungen im Norden und der markanten linearen Parkkante im Süden. Durch die Mäanderform enstehen zwei Höfe mit qualitativ differenzierten Freiraumangeboten. Die erdgeschossigen Wohnungen rücken zwanglos von der Straße ab.

Von der Ecke Kurfürstenstraße eröffnet sich ein diagonaler Blicke in den Park quer durch die Wohnhöfe. Die Baufigur öffnet sich zu Park und Straße und vermittelt so als Filter zwischen beiden Seiten.

Durch die Ausweisung von privaten Gärten entsteht ein differenziertes Angebot von attraktiven Freiflächen mit kontrastierenden Qualitäten: eigener Garten (oder großzügige Terrassen und Loggias), städtischer Straßenraum, gemeinschaftliche Hoffläche und öffentlicher Park.

Die Bebauungs- und Erschließungs-typlogie ist so konzipiert, dass sowohl eine kleinteilige Mischung aus einzelnen Spännertypen mit Breiten von ca. 16 -18 m realisiert werden kann, als auch eine Lösung als ein Gebäude oder eine Aufteilung in drei bis fünf Einzelbauten aus je zwei bis drei Treppenhäusern.

Zusätzlich zum klassischen Wohnen auf der Etage sind andere Wohn- und Nutzungsformen möglich. Gemeinbedarfsflächen sind zur Dennewitzstraße hin vorgesehen. Zur Bahn hin können durch die flexible Erschließung neben Etagenwohnungen, loftartige Wohnungen, Ateliers, Studios oder sogar größere Büro und Gewerbeflächen realisiert werden.

Im EG und 1. OG sind grundsätzlich durch Zusammenschalten von zwei Einheiten durch interne Treppen Stadthäuser mit eigenem Garten möglich. Diese Stadthäuser gleichen überbauten, zweigeschossigen Reihenhäusern. Im Dachgeschoss sind Penthouswohnungen mit großen Terrassen vorgesehen. Zusätzlich zur Zweispännererschließung sind auch kleinere Wohnung mit einer flexiblen Aufteilung von drei Wohnungen pro Etage möglich.

Die Tiefgarage liegt parallel zur Dennewitzsstraße. Die Ein- und Ausfahrt für Anwohner liegt abgerückt von der Ecke Kurfürstenstraße etwa in der Mitte der Bebauung. Die Lage unter der Hoffläche erzeugt kurze Wege für die Anwohner und vereinfacht die natürliche Belüftung und partielle Nutzung von Tageslicht. Ihre Linearität schafft intern eine klare Orienierung.

Auf dem nördlichen Baufeld der Dennewitzstraße 36-38 nutzt das Hotel die mögliche bebaubare Fläche weitgehend aus. Zur U-Bahn hält das Hotel neun Meter Abstand. Zur Dennewitzstraße formuliert Sie durch Rücksprünge im EG und 5. OG einerseits einen Eingangsbereich für das Hotel, andererseits eröffnet der Baukörper den Blick auf die Hochbahntrasse von der Einmündung Pohlstraße.

Das Hotel hat seinen Eingang an der Ecke Pohlstraße Dennwitzstraße. Die Tiefgarageneinfahrt liegt für Hotelgäste direkt am Hotel. Zudem steht ein offener Parkpatz und der Hochbahntrasse zur für die Hotelgäste zur Verfügung. Die Fläche unter der U-Bahn wird insgesamt dem Hotel als privater Freiraum zugeordnet. Durch eine Anordnung der Erschließungs- Nebennutzungs- und Sonderflächen an der Südseite zur Bahn gelingt es weitgehend zu vermeiden, Hotelzimmer zur Bahn zu orientieren.

Zur Lösung des akustischen Problems wird vorgeschlagen, beim Hotel eine Schallschutzverglasung mit Lüftungsanlage für die Zimmer zur Bahn zu realisieren. Für die Südliche Wohnbebauung werden Kasten- oder Verbundfensterkonstruktionen mit hohen Schalldämmwerten und dezentrale mechanische Lüftungsanlagen vorgeschlagen.
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